Mathangi „Maya“ Arulpragasam (Tamil: மாதங்கி 'மாயா' அருள்பிரகாசம், *18. Juli 1975 in Hounslow, London) ist eine englische Sängerin, die unter dem Kürzel M.I.A. auftritt, was sowohl für Missing in Action als auch Missing in Acton steht.
Ihre Eltern stammten aus Sri Lanka, wohin sie auch wieder zogen, als Maya sechs Monate alt war. Ihr Vater Arul Pragasam (nach dem die erste Platte Arular benannt ist) wurde dort Gründungsmitglied der Eelam Revolutionary Organisation of Students (EROS), einer militanten tamilischen Organisation. Durch diesen Umstand war er auch in Arulpragasams Kindheit kaum in der Familie präsent – in neun Jahren kam er laut Maya lediglich drei Mal auf Besuch. Ihre Mutter zog später mit der zehnjährigen Maya und ihrer anderen Tochter wieder nach London, wo sie zuerst in einem Flüchtlingsheim unterkamen. Nach ihrem Schulabschluss studierte M.I.A. am Londoner Saint Martins College of Art Kunst und Film. Anschließend war sie als Malerin tätig.
Als sie für eine Graffiti-Ausstellung für den Turner Prize nominiert wurde, wurde Justine Frischmann, Frontfrau der Alternative Rock-Band Elastica, auf die junge Künstlerin aufmerksam. Sie erhielt zunächst den Auftrag, das Cover zu dem Album The Menace der Band zu gestalten. Es folgten die Regie zum Musikvideo Mad Dog God Dam und 2001 eine Dokumentation über die USA-Tour der Band. Die Musikerin Peaches, die im Vorprogramm der Tour auftrat, zeigte ihr die musikalischen Möglichkeiten der Groovebox und ermutigte sie, selbst Musik zu machen. Nach ihrer Rückkehr nach London begann Arulpragasam, Demosongs zu produzieren und strebte zunächst eine Karriere als Produzentin und Songwriterin an. Als sie jedoch keine Sängerin auftreiben konnte, entschied sie, den Gesang selbst aufzunehmen.
2003 brachte das Label Showbiz Records den Song Galang in einer Auflage von nur 500 Schallplatten heraus. In Klubs und bei Uniradiosendern wurde der Song schnell beliebt, über File Sharing wurde er weiter verbreitet und M.I.A., die mittlerweile diesen Künstlernamen angenommen hatte, wurde vom Insidertipp zum Untergrundhit.
2005 kam ihr erstes Album mit dem Titel Arular heraus, das nach ihrem Vater benannt wurde. Das zweite Album Kala erschien im Jahr 2007 und wurde nach ihrer Mutter benannt.
Die Musik ihrer Alben liegt zwischen Hip-Hop, Dancehall, Grime und Electro. Sie arbeitete bereits mehrmals mit dem US-amerikanischen Musiker DJ Diplo zusammen – so zum Beispiel auf dem Album Arular, auf welchem Diplo den Track Bucky Done Gun produzierte, welcher 2005 auch als Single veröffentlicht wurde.
2009 schrieb und sang sie das Lied O … Saya für den Film Slumdog Millionär zusammen mit dem indischen Musiker A. R. Rahman. Das Lied wurde für den Oscar für den besten Filmsong nominiert, den der Song Jai Ho aus demselben Film gewann. Ihre erfolgreichste Single Paper Planes wurde ebenfalls im Film verwendet.
Am 15. Oktober 2010 veröffentlichte sie auf Twitter einen Link zu einem neuen Song namens bedroomtothehallwaytotheroadtotheworld. Ähnliche, vorherige Veröffentlichungen dieser Art von ihr waren 4thepeopleontheboat und facebookgooglemyspaceyoutube.
M.I.A. war mit dem Milliardär und Erben von Seagram Distilleries Europe, Benjamin Bronfman (*1982), dem Gründer des Plattenlabels «Green Owl Record», verlobt. Mit ihm hat sie einen gemeinsamen Sohn, Ikhyd Edgar Arular Bronfman (*2009).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/M.I.A.