Chihiro
Chihiro (Ogino Chihiro; bzw. Sen, nachdem die Hexe einen Teil ihres Namens genommen hat) ist die Hauptperson und Heldin des Films. Am Anfang ihrer Reise ist sie noch sehr unbeholfen und schüchtern, entwickelt sich aber im Verlauf der Handlung zu einem selbstbewussten, mutigen Mädchen weiter. Ihr einziges Ziel ist es, ihre Eltern zu befreien und aus der ungewohnten Welt zu flüchten. Dafür tut sie alles, was ihr möglich ist. Andere Dinge sind ihr egal, so lässt sie sich weder von Gold noch von sonstigen Wertsachen beeindrucken. Ganz und gar offen begegnet sie den Dämonen und Geistern im Badehaus und unterscheidet dabei nicht zwischen Gut und Böse. Diese selbstlose Art lässt sie alle Gefahren meistern und rettet am Ende nicht nur ihre Eltern.
Haku
Haku ist die rechte Hand und der Zauberlehrling der Hexe Yubaba und nimmt dadurch eine wichtige, führende Rolle im Badehaus ein. Bei den Bediensteten des Badehauses ist er nicht sonderlich beliebt. Trotzdem hilft er Chihiro, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und bewahrt sie vor Fehlern, wie z.B. dem Vergessen des Namens. Er ist ein Flussgott, tritt in Gestalt eines weißen Drachens auf und führt Aufträge der Hexe aus, die ihn letztendlich in große Gefahr bringen. Doch Haku hat ein gutes Herz und hilft Chihiro, so gut er kann. Sein vollständiger Name, wie am Ende des Filmes bekannt gegeben wird, lautet Nigihayami Kohakunushi.
Yubaba und Zeniba
Die Hexe Yubaba (Yubāba) betreibt das Badehaus für Götter. Sie besitzt große magische Kräfte, unter anderem die Fähigkeit, anderen ihre Namen zu rauben. Yubabas Strenge und Macht sind beim gesamten Badehauspersonal bekannt und gefürchtet. Jedoch ist sie auch besorgt, vor allem um ihr Baby, das sie wie eine Glucke behütet.
Zeniba (Zenība) ist die Zwillingsschwester Yubabas. Im Gegensatz zu ihrer Schwester ist sie fürsorglich und nett, dennoch ist auch sie eine Hexe und nicht weniger mächtig als Yubaba.
Ohngesicht
Das Ohngesicht (Kaonashi) ist ein eigenartiges Wesen, das anfangs als Geist, später als Ungeheuer in Erscheinung tritt. Durch Chihiros Einladung verschafft es sich Zugang zum Badehaus – gegen den Willen Yubabas, die den unerwünschten Eindringling so schnell wie möglich wieder loswerden will. Der zurückhaltende Geist verteilt Gold und verwandelt sich durch die maßlose Gier der Bediensteten des Badehauses in ein gefräßiges Ungeheuer. Erst als Chihiro seine Geschenke ablehnt, bricht seine Macht; es erhält seine ursprüngliche Form zurück und folgt ihr als treuer Begleiter.
Die rätselhafte Gestalt des Ohngesicht ist symbolisch für fast alle Charaktere des Märchens. Es besteht keine dualistische Einteilung in Gut und Böse, sondern entsprechend der shintoistischen Weltsicht folgt jedes Wesen (ob Gottheit, Geist, Mensch, Kobold oder Tier) seiner mehr oder weniger komplexen, oftmals zwiespältigen Natur.
Lin
Lin (Rin) ist eine Angestellte des Badehauses. Sie hilft Chihiro, Yubaba zu finden, und führt sie anschließend in das Leben im Badehaus ein. Zwar kann Lin sehr schnippisch und herabsetzend sein, aber im Verlaufe der Geschichte werden Chihiro und sie sehr gute Freunde.
Kamaji
Der sechsarmige Kamaji (Kamajii, dt. „Kesselopa“) ist der Heizer des Badehauses, der in den tiefsten Kellern des Gebäudes haust und seine Arme beliebig verlängern kann. Er hat ein Heer von Gehilfen: tischtennisballgroße pelzige schwarze Wesen – von ihm selbst als „Rußmännchen“ bezeichnet – mit zwei Augen und langen Beinen, die stark an die „Susuwatari“ aus Mein Nachbar Totoro erinnern. Obwohl Kamaji sich zunächst etwas mürrisch und eigenbrötlerisch gibt, wird er bald zu einem der wichtigsten Verbündeten Chihiros.